Chronik
Mielkendorfs erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1238. In diesem Schriftstück überließ der holsteinische Graf Adolf IV. dem Kloster Neumünster das Recht auf Einziehung von Abgaben der Mielkendorfer Bauern, damals Hufner genannt. Eine Besiedlung des Raumes Mielkendorf dürfte aber bereits früher begonnen und andere Siedlungsplätze umfasst haben. Bekannt sind die untergegangenen bzw. nicht mehr lokalisierbaren Belekendorf, Johannsdorf, Blockshagen und Steinfurt (die beiden letztgenannten Orte sind nicht identisch mit den heutigen).
Mielkendorf befand sich zunächst im Besitz einer holsteinischen Adelsfamilie (von Knoop) und gelangte Anfang des 14 Jahrhunderts durch Kauf an das Kloster Bordesholm. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster aufgelöst (1566) und Mielkendorf gehörte fortan, wie die umliegenden Dörfer, zum Amt Bordesholm. Daraus wurde 1867 nach Einführung der preußischen Verwaltung der Kreis Bordesholm. Seit dessen Auflösung (1932) gehört Mielkendorf zum Kreis Rendsburg (seit 1970 Rendsburg-Eckernförde). Mielkendorf war vom Mittelalter bis zum beginnenden 20. Jahrhundert ein Bauerndorf, dominiert von wenigen Grundbesitzern. Nur sie hatten Entscheidungsbefugnisse. Die Mehrheit der dörflichen Bevölkerung war an der politischen Willensbildung nicht beteiligt. Die Bevölkerungszahl erhöhte sich seit der ersten Volkszählung (1803) bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts nur unmerklich. Sie stieg von 94 auf 112 Personen. Bereits unmittelbar nach dem Ende des 1. Weltkrieges (1919) hatte sich die Zahl aber mehr als verdoppelt auf nun 242 Personen. Und als der Gutsbezirk Blockshagen 1928 in die Gemeinde eingegliedert wurde, erhöhte sich die Zahl nochmals um ein Viertel. Die wirtschaftliche Entwicklung Mielkendorfs gestaltete sich bis Anfang des 20. Jahrhunderts verhalten positiv.
Der 1. und von allem der 2. Weltkrieg schufen jedoch ganz erhebliche soziale, wirtschaftliche und strukturelle Probleme. Vor allem die Flüchtlings- und Vertriebenenströme nach dem 2. Weltkrieg stellten Mielkendorf vor große Herausforderungen hinsichtlich Unterbringung, Versorgung und Betreuung. Erst Mitte der Fünfzigerjahre trat eine Beruhigung ein. Seitdem hat sich Mielkendorf kontinuierlich weiterentwickelt. Baugebiete führten zu einem stetigen Anstieg der Bevölkerungszahl, die Infrastruktur wurde modernisiert und eine Vielzahl kultureller Angebote unterbreitet. Die naturräumlichen Gegebenheiten veränderten sich vor allem durch den Kiesabbau im nördlichen Gemeindegebiet, durch die Regulierung der Eider und durch den Autobahnbau. Der bäuerliche Charakter des Ortes, der über Jahrhunderte eine feste Größe gewesen war, verschwand nach und nach. Mielkendorf wurde zu einem beliebten Wohnort am Rande der Landeshauptstadt Kiel.